Während Herr Müller noch nach den richtigen Worten suchte, quaatschte und tropfte seine Frau durch die Menge und nieste: „Alfred, Haatschi!..., mach’ doch was !”

Und Alfred machte was. Zuerst machte er eine kleine Verbeugung, dann machte er ein Gesicht und sagte: „Meine Damen und Herren äähh ... ich danke Ihnen ahemm...” Dann brach er besser ab.

Das war ja mal gar nichts. Das war doch hier keine Betriebsversammlung, wie er sie schon öfter mal eröffnet hatte. Auch dort fühlte er sich nie besonders wohl, aber jetzt war es ihm besonders peinlich, in Sockenhaltern und im Bademantel vor all’ den Leuten, auf der einen Seite seine triefnasse Frau, auf der anderen Seite den leeren Swimmingpool mit einer dampfenden Sternschnuppe drin...

Mehr zu sich selbst sagte er achselzuckend in die Stille hinein: „Ich glaub’, ich spinne ! Was mach’ ich hier eigentlich? Und was mach' ich mit `ner Stern­schnuppe im Pool ?!“

Augenblicklich war es aus mit der Stille. Aus allen Richtungen wurde gerufen und geschrieen, geraten und gerätselt, getönt und gelabert, was man am besten mit einer Sternschnuppe machen sollte. Einer wusste es besser als der Andere, aber ein wirklich brauchbarer Einfall war nicht darunter.

blabla

Ein paar ganz Schlaue hatten gerade angefangen, sich zu prügeln, weil sie sich nicht einigen konnten, ob zwei Stangen Dynamit oder ein Baukran besser gegen Sternschnuppen wären. Andere behaupteten, sie hätten im Radio gelesen (!), so eine Schnuppe sei aus Käse, und dann könne man es ja in kleine Stückchen schneiden und auf dem Markt verkaufen. Und noch ein Anderer meinte ganz trocken:

„Gegen Schnuppen kann man garnix machen!“

Genau das und nur das hörte jemand, der gerade ahnungslos am Gartentor vorbeikam. Er sagte laut und deutlich: „Blödsinn! Warum geh’n Sie nicht zum Apotheker, der hat immer was gegen Schnuppen!“

Na klar! Herr Müller griff sich an den Kopf, das war die Lösung! Der Apotheker hatte bestimmt was gegen Schnuppen! Er hatte Tröpfchen, Pillen und Pülverchen für alles und gegen alles. Und wenn es etwas gab gegen Schnuppen, dann hatte der das!

„Elfriede, der Mann hat recht. Wir gehen jetzt gleich zum Apotheker. Aber geh' bitte vor und tropf’ mir nicht in die Pantoffeln!“ Frau Müller sagte „Haatschi!“, schnappte sich eine Großpackung Papier­taschen­tücher und tropfte los, die Strasse hinunter Richtung Apotheker. Ihr Mann folgte ihr mit einigen Spritzern Abstand.