Das kurze Schauspiel hatte Herrn Müller doch einen ordentlichen Schrecken versetzt, und so entfuhr ihm jetzt ein heftiger Schnaufer.

„Uuiii, das war ja mal knapp!“ Aber viel Zeit zum Verschnaufen hatte er nicht.

„Alfred, ...Alfred!!“ Messerscharf zerschnitt die Stimme seiner holden Gattin seine Gedanken.

“Komm doch mal, da ist was in den Pool geplumpst!“

„Manno, was ist denn nun schon wieder?“ Er wollte gerade seiner Gattin Elfriede klarmachen, dass er soeben Zeuge einer dramatischen Naturerscheinung geworden war, als sie ins Zimmer trat.

Klitschnass von oben bis unten, mit triefenden Haaren und quaatschenden Schuhen stand sie vor ihm. Sie hatte noch immer die Gießkanne in der Hand, mit der sie gerade die Blumen im Garten gegossen hatte.

Sie, die normalerweise schon eine Kriegserklärung abgab, wenn er mal beim Pfeiferauchen aus Versehen den Pfeifenreiniger neben statt in den den Ascher legte, oder beim Zeitunglesen ein paar Haare auf das frisch gesaugte Sofa fallen ließ, sie stand triefnass vor ihm und produzierte einen neuen Tümpel auf dem niegelnagelneuen Perser... Das war schon sehr unge­wöhnlich und gab ihm zu denken. Wie sollte er jetzt am elegantesten die Kurve kriegen ? balla

„Hallo, ääh, Schatzi“, sagte er ebenso verwirrt wie freundlich, „bist Du vielleicht etwas nass geworden ?“

„Haatschi!“, ihr Blick ließ nichts Gutes erwarten. Irgendwie hatte er das Gefühl, dass sie ihn für die un­freiwillige Dusche verantwortlich machte.